Neuausrichtung eines führenden Herstellers und Betreibers von Recycling-Anlagen

Die Ausgangslage

Die Eggersmann-Gruppe zählt mit einem Umsatz von über 230 Mio. € zu den Marktführern in der europäischen Recycling-Branche.  Das Geschäft umfasst den Maschinen- und Anlagenbau, den Betrieb eigener Kompostierungswerke sowie diverse Randaktivitäten. Bis 2016 wuchs die Gruppe dynamisch, u.a. durch eine Vielzahl von Zukäufen im In- und Ausland. Die Folge: Eine hohe Produktvielfalt, verteilt auf über 30 Einzelunternehmen und zehn Produktionsstandorte mit historisch gewachsenen Systemen und Prozessen. 2017 kam es zu einem marktbedingten Leistungseinbruch von knapp 20% und einer erstmaligen Verlustsituation. Selektive, dezentrale Optimierungsansätze führten bis dato nicht zum gewünschten Erfolg.

Das Vorgehen

bachert&partner entwickelte als übergeordnete Organisationsstrategie die Einführung von Business Units mit Bündelung nachgelagerter Produktionseinheiten. Dazu wurde in Polen ein zentraler Fertigungs- und Montagestandort sowohl für den Anlagen- als auch den Maschinenbau aufgebaut und die restlichen Aktivitäten auf nur noch zwei Produktionsstandorte in Deutschland gebündelt, jeweils getrennt nach Standort- und Sonderkonstruktionen. Die dezentralen Technologiestandorte der einzelnen Marken für Engineering und Service blieben erhalten, wurden allerdings bezüglich Marktauftritt, Service, Baukastensystematik und Konstruktionsstandards in ein einheitliches Gruppenbild standardisiert. bachert&partner übernahm sowohl die Konzeption als auch das Projektmanagement der Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit der Eggersmann-Gruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die Maßnahmen im Überblick

  • Aufbau des Standortes in Polen über zwei Jahre und Sicherstellung der technischen Leistungsfähigkeit vor Ort
  • Aufbau von 230 Mitarbeitern in Polen und Implementierung der Materialwirtschaft, Arbeitsvorbereitung und Produktionssteuerung
  • Konsolidierung der Kernbereiche durch Schließung von sieben Standorten und Verlagerung der Logistik nach Polen
  • Schrittweise Verlagerung von Baugruppen und Maschinen der einzelnen Marken und Standorte
  • Deutliche Produktivitätssteigerung durch Aufbau Shopfloor-Management, Wertstromanalysen und Taktfertigung, Optimierung der Rüst- und Vorgabezeiten
  • Vereinheitlichung der IT-Prozesse durch Einführung zentrales QM-System, Standardisierung ERP-/PDM-Systeme an allen Standorten, Integration Warenwirtschaft, Aufbereitung verlagerungsfähiger Fertigungspläne

Die Erfolge

  • Bereits 2018 erfolgte die Rückkehr zu positiven Jahresergebnissen
  • Durch das geradlinige Vorgehen bei der Umsetzung wurden Ergebnisverbesserungen in zweistelliger Millionenhöhe realisiert
  • Die Gesamtproduktivität des Unternehmens in Relation von erwirtschaftetem Rohertrag zu eingesetztem Personalaufwand ist um 21% gestiegen
  • Projektrisiken konnten mit dem stringenten Projektcontrolling deutlich verringert werden – defizitäre Produkte wurden weitgehend bereinigt
  • Über 800 Arbeitsplätze sind gesichert, die Firmengruppe ist für die Zukunft leistungsfähig und nachhaltig aufgestellt